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Schnick-Schnack-Schnuck bei Entscheidung für Milliardenprojekt?

Ost-West-Achse: Stadt Köln MUSS ihrer Verantwortung nachkommen und zeitnah Licht ins Tunnel-Dunkel bringen!

„Welche Häuser sind gefährdet? Wie viele Bäume? Welche Geschäfte werden dauerhaft, welche vorübergehend zumachen müssen? Wie lang wird die Innenstadt gesperrt sein? Wie lang werden nicht nur die Linien 1 und 7 ausfallen – sondern auch die 3 und 4 den Neumarkt nicht anfahren können? Wie lange werden die bauvorgreifenden archäologischen Arbeiten dauern und warum liegen die Gutachten des Denkmalschutzes nicht vor?“ Fragen, auf die unsere Ratsgruppen-Vorsitzende Karina Syndicus keine Antworten hat. Sie befürchtet, dass der Tunnelbau zwischen Heumarkt und Aachener Weiher Köln für Jahrzehnte ins Chaos stürzen wird. Aber: Welches Ausmaß wird das Chaos haben?

„Dass auch aus Klimaschutz-Sicht der Bau eines so langen Tunnels allein wegen der durch die Herstellung der benötigten Baumaterialien wie Stahl und Beton verursachten CO2-Emissionen sehr fragwürdig ist, ist klar“, ergänzt Ratsfrau Inga Feuser. Ähnliches erfahren aufmerksame Bürger:innen vom WDR-Magazin Monitor (Sendung vom 23.11., Beitrag „Milliarden für UBahn-Tunnel: Bärendienst für den Klimaschutz?“). Nur: „Wie genau sieht denn die CO2-Bilanz „unseres Tunnels“ im Vergleich zum oberirdischen Ausbau aus? Studien aus Berlin besagen, dass die dortigen Tunnel 100 Jahre brauchen, um sich zu amortisieren. Wie lange wird das in Köln dauern?“

Sowohl die Kölner:innen als auch die Mandatstragenden, die in naher Zukunft eine Entscheidung treffen sollen, tappen hinsichtlich dieser und weiterer Fragen weitestgehend im Dunkeln.

Denn wo findet man nochmal die Machbarkeitsstudie? Selbst die Referent:innen unserer Ratsgruppe, die sich im unübersichtlichen Ratsinformationssystem der Stadt (RIS) auskennen, werden nur schwer fündig. Wo sind Bau- und Zeitpläne einsehbar? Wo die „Roadmap“ des Bündnis Verkehrswende, das eine oberirdische Lösung ausgearbeitet hat, die mit den herkömmlichen 60m-Bahnen arbeitet, aber eine Taktverdichtung ermöglicht? Wo sind alle Argumente für und gegen einen Tunnel übersichtlich aufgelistet? Nirgends!

„Gerade bei einem Bauprojekt in dieser Größenordnung ist das ein Unding“, sagt Karina Syndicus und verweist auf das Vorbild der Stadt Bonn. Dort gibt es auf der städtischen Seite eine detaillierte Auflistung zu dem geplanten Seilbahn-Projekt mit allen Infos zum Download.

Unsere Forderung daher: „Transparenz auf der Ost-West-Achse“

Wir beantragen in der Ratssitzung am 7.12., dass die Stadtverwaltung „unverzüglich alle ihr vorliegenden Informationen zu den Planungen zur Ost-West-Achse vollumfänglich und strukturiert auf ihrer Homepage zusammenzustellen“ soll. (Weitere Details der Forderung)

Karina Syndicus: „Das kann doch kein Hexenwerk sein! Und wenn die zuständige Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit das nicht allein hinkriegt: Vielleicht einfach mal bei der kleinen Schwester in Bonn anrufen 😉 ?“

V.i.S.d.P.: Karina Syndicus (MdR): Ratsgruppe Klimafreunde & GUT, Unter Goldschmied 6, 50667 Köln

Illustration Keyvisual: rheintreue.net

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